9. NAHBELLPREIS 2008: Peter Rech

 

"1943 geboren, endlos,

einschließlich der täuschenden verführung

durch eine kunstpädagogische professur,

auf dem wege für sich mit anderen menschen,

mental und sozial frei zu sein"

Selbstauskunft Peter Rech 2007

 

"Kunst verherrlicht schamlos, nämlich ästhetisch,

indem sie verleugnet, was sie darstellt,

das, was die menschheit quält."

Peter Rech, 7.1.2014

 

R.I.P. ~ NACHRUF auf Peter Rech  21.5.1943 - 5.12.2019

HEILIGE KOMMUN(IKAT)ION DER URGEDANKEN: "Liebe ist (k)ein (W)Ort"

von Tom de Toys, am 12.12.2019 - für das G&GN-Institut

Alan W. Watts und Peter W. Rech: das sind zwei Männer des 20. Jahrhunderts, die versuchten, das Seelische als eine mystische Instanz in die Postmoderne hinüber zu retten. Während Watts keine 60 Jahre alt wurde, durfte Peter immerhin über 70 Jahre lang wirken. Beide verfassten über 20 Bücher, beide hatten einen Bezug zum Katholischen und beide wuchsen über die ikonografische Religion hinaus in eine spirituelle Sprachlosigkeit, die der heutigen Generation nicht mehr vermittelt wird. Peter absolvierte sogar sogenannte Schweigeseminare an der Universität, in denen ER nichts sagen durfte, nur die Studenten - und das taten wir! Vorallem Ben Balke (der schon länger nicht mehr unter uns weilt) und ich, wir konfrontierten die anderen Studenten mit inflationären Debatten, wir waren Nervensägen und Peters Lieblinge. Heute wird zwar auch über alles geredet, aber das realpostmoderne Gerede hat die tiefere Sprachlosigkeit schlichtweg vergessen. Wir werden den ganzen Tag einfach nur zugedröhnt mit einer totalitären "Sinnenverschmutzung", wie Peter es nannte, die uns auch Kunstwerke nicht mehr verstehen sondern nur noch konsumieren lässt. Beide, Watts und Rech, halfen jungen Menschen, sich selber zu erfahren, ohne von diesen Medienfluten abhängig zu sein. Watts wurde der Guru der Hippie-Bewegung - Peter Rech der Guru der Kunsttherapie-Szene. Warum sie beide KEINE Gurus waren, darauf komme ich später zurück. Als ich Peter vor genau 30 Jahren im Wintersemester 1989 kennenlernte, eröffnete er das 8-Felder-Seminar mit den Worten: "Hallo. Ich bin der Peter. Wir duzen uns hier. Weil wir einander lebenslänglich gegenseitig Lehrer und Schüler sind. Wer das nicht möchte, kann natürlich noch gehen, dies ist kein Pflichtseminar." Mehrere Mädels aus gutem Elternhaus zischten prompt empört ab und wir anderen lernten die 8-Felder-Methode kennen. Ein unglaublich intensiver Einstieg in die Kunsttherapie als Selbsterfahrung des Seelischen in Bildern, die keine fertigen Antworten gaben, sondern erst in der Analyse überhaupt einen Sinn entwickelten. Peter stellte einen interpretationsfreien Raum zur Verfügung, er benötigte keine dogmatischen Theorien und Modelle, bei ihm entstand alle Wahrheit aus der Kommunikation in der totalen Gegenwart. Damit hat man im Grunde die besten Voraussetzungen, um als Guru zu gelten. Auch spirituelle Lehrer behaupten, das Jetzt sei die Antwort, die Lösung, das einzig Wahre. Wenn Peter auf psychologischen Kongressen die Bühne betrat, in Sandalen und Jeans zwischen den Stuhlreihen hervorschlurfte, hielt erstmal der ganze Saal den Atem an, es wurde mucksmäuschenstill, aber Peter stand da vorne einfach nur da, sagte nichts, nickte nur mehrmals verlegen und wohlwollend, als wollte er lieber UNS das Wort überlassen. Und dann begann er irgendwie aus dem Nichts heraus loszuplaudern und hielt einen spontan improvisierten Vortrag, der die berühmten Vorredner vom Fritz-Perls-Institut und so weiter in die Tasche steckte. Er war wie Alan Watts ein Sprachmagier, nur war Watts eher ein provokativer Entertainer, während Peter ruhig und behutsam sprach, keinem zu nahe treten wollte, niemanden verletzen. Peter rang mit den Sätzen, entwickelte vorsichtig einige "dissoziative" Gedankenketten, baute hin und wieder psychologische Fachbegriffe ein, um im nächsten Moment wieder klar zu stellen, daß er nicht sicher war, ob es nicht doch vielleicht anders sein könnte. Er suchte die Wahrheit MIT seinem Publikum und wollte das Feedback der Zuhörer. Die wenigsten trauten sich aber zu reagieren, die andächtige Stille in seiner Art machte jeden Vortrag zu einem Gebet, einem Ritual, einer Zeremonie, die man nicht unterbrechen wollte. Was er gesagt hatte, wusste danach keiner mehr richtig, aber alle waren sich einig: Recht hat der Rech! Für diese Fähigkeit, kein akademischer Besserwisser sein zu wollen, nannte ich ihn einen ANTIPROFESSOR, und das gefiel Peter. Und aus demselben Grund könnte man ihn auch als ANTIGURU bezeichnen: einer, der nichts weiß und nichts geben kann, sondern den Raum öffnet, um die volle Gegenwart aller Anwesenden mit IHREN Wahrheiten zuzulassen. Die Seminare waren allesamt Gruppenprozesse, die von unserer aktiven Beteiligung lebten! Wo gibt es das heutzutage noch: daß Menschen gemeinsam Wahrheit entwickeln! Wir haben vergessen, die Urbilder zu suchen, uns nach einem Urmythos zu sehnen, an den Anfang aller Dinge zurück zu wünschen. Wir nehmen die restlos digitalverseuchte Welt als eine blitzblanke Oberfläche wahr, vergiften unser Gehirn mit dem Bildermüll der Großkonzerne, die uns aussaugen wie eine Matrixmaschine. Alan Watts hat uns gewarnt, die innere Freiheit nicht aufzugeben. Peter Rech hat diese Freiheit in den akademischen Betrieb eingeschleust, geschickt in wissenschaftliche Worte verpackt, die uns nur sagen wollten: Glaub keinem Modell! Glaub deinem eigenen zärtlichen Gefühl, daß du durch deine tiefsten inneren Urfantasien entdeckst! Nur deine eigenen Bilder erzählen deine Geschichte, SIE entscheiden über DEIN Leben und DEINEN Tod! Und wenn du deine Wahrheit dann spürst, ertrage dein Schweigen, ertrage das Erfülltsein von dieser sprachlosen Selbstliebe. Deshalb möchte ich meinen Nachruf mit einem Zitat aus Peters Buch "[+] KUNST [-] THERAPIE - SOZIOLOGIE DER KUNSTTHERAPIE" von 2007 beenden, aus dem Abschnitt "Sprache umkreist Ur-Bilder und Vor-Bilder" auf Seite 87:

 
>>Ohne die Bilder wäre der Trieb nicht umzuwandeln, bliebe er rein energetisch, könnte sich höchstens motorisch 'verflüchtigen', wäre im übertragenen Sinne nie 'orgiastisch', weil er 'dank keines Bildes' ziellos bliebe. (...) Der Mensch wünscht sich ja sein ganzes Leben hindurch nichts anderes, als wieder das zu bekommen, was ihm anfangs genommen worden ist. Deshalb spricht er, und dies nur, wenn er sich nicht erfüllt fühlt.<<

 


Peter Rech

P

Rechts ein Eichhörnchen / Das gar keins ist die / Schlangen in den Straßen deuten / Auf das Erscheinen einer kleinen / Jungfrau hin mein Platz / Ist oberhalb des heiligen Geist / Schachtes weshalb niemand / Merkt dass die Jungfrau / Auf meinem Schoß schon sitzt / Ich bin ein Klappaltar / Ich habe drei Kugeln links / Und das ganze Spritzgebäck / Rechts und ich schlafe an ihrer Brust ein / Eine kleine Wimper liest / Den Blumentext der in / Den Mond geschrieben ist / Es war also schon immer Gott gewollt / Man entdeckt nur wenn man / Schreibt dass jedes Wort etwas verbirgt / Und dass es deshalb existiert / Damit nichts rauskommt von dem / Walten was meint ein Wort wenn / Es nicht nach einer Lüge klingt / Dem Gesetz nach es klingt nach / Dem es verboten worden ist / Das verbotene Gesetz / / Ich habe mich so vertan / Als ich hingegangen war / Ich wartete auf die drei / Prostituierten stattdessen / Sah ich leere Treppenstufen / Auf denen Luftschlangen lagen / Erdbeer-Eichhörnchen / Und Himbeer-Larven / Mit ganz langen Sicheln / Auf den Flügeln die einmal / Wachsen sollten / So dominant wiederholt / Sich die Wiederholung / So alt ist schon die schöne Sonne / Ich lief ihr hinter her / Es war eine Überraschung / Wie schön ihr Schoß war / Wie Atem beraubend einfach / Orientierungslos ausgesetzt / Es soll schon so schön düster geworden sein / Das nicht aufhörende Ansinnen / Des Nachsinnens des kleinen el / Bischen Rumpelstielzchens // (c) erstveröffentlicht als Lyrikmail Nr.2066 (12.10.2009)



Originale G&GN-Pressemitteilung vom 21.6.2008

LESUNG 5.10.2008: Rech & De Toys @ Café Storch, Köln (c) FOTO: R.Ploenes
LESUNG 5.10.2008: Rech & De Toys @ Café Storch, Köln (c) FOTO: R.Ploenes

G&GN-Institut New Cologne / Zum neunten Male vergibt das Berliner G&GN-Institut im Jahre 2008 traditionell am 21.6. [weil der erste Preisträger 2000 De Toys am 21.6.1989 sein Kurzgedicht "KONTAKT" niederschrieb, um seine Locherfahrung zu verarbeiten, und dadurch die transreligiös-transdualistisch motivierte Direkte Dichtung erfand] den alternativen NAHBELL-Lyrikpreis für den "unbestechlich-zeitgeistresistenten lebenslänglichen Gesamtwerkprozess", wie es auf der Urkunde sinngemäß heißt. Diesjähriger Preisträger ist der frisch emeritierte Kölner Kunsttherapie-Professor Peter Rech, der den wenigsten als Dichter bekannt sein dürfte. Abgesehen von einer handvoll Gedichten in früheren Zeitschriften, einem einzigen Einzelgedichtband ("Liebesfetzen", Claus Richter Verlag 1985) und ein paar wenigen Lesungen, treibt er sein künstlerisches Unwesen eher abseits der sogenannten Literaturszene. In Düsseldorf hatte er seinerzeit mit Joseph Beuys "was am Hut" und verfolgte noch lange die Vision der Gründung einer F.I.U. im Sinne Jupps. 1974 dichtete Peter Rech während einer Autofahrt über die Autobahn mit seinem Freund Emil Schult (von der Band Kraftwerk) die berühmten Zeilen "Wir fahr'n, fahr'n, fahr'n/auf der Autobahn", als die beiden jungen Männer den schrecklichen deutschen Schlagern im Radio ausgesetzt waren. Und als Begründer der Kölner Kunsttherapieschule und Herausgeber der Zeitschrift "Kunst & Therapie" ist er eigentlich permanent auf Vortragsreisen oder Workshops auf der ganzen Welt unterwegs, wird von vielen fast wie ein Guru geliebt, von ebensovielen aber auch für seine undogmatische, analytische Art geradezu geächtet statt geachtet - und bleibt sich dabei immer selbst treu, allerdings berufsbedingt dieses "Selbst" ganzheitlich kritisch reflektierend und in dessen kreativem Eigenleben erforschend. Auch sein brandneues typisch "DISSOZIATIV" automatisch geschriebenes Langgedicht (entstanden in nur zwei Nachtschichten), das der G&GN-Verlag anläßlich der Preisverleihung als Fortsetzung seines früheren Bandes im August 08 unter dem Titel "Neue LiebesfetZEN" in der Edition "naHbell" herausgibt, irritiert wieder im besten Sinne sämtliche zeitgenössische Lese- und Denkgewohnheiten. Schon auf seiner Lesung beim 2.OFF-LYRIK-Festival in Kiel anno 1996 bekannte er sich zu seiner "dissoziativen" Methode, die mit dem neuen Gedicht wohl in seiner bisher radikalsten Anwendung vorliegt. Der G&GN-Verlag informiert darüber ausführlicher im August 2008 zum Erscheinen des Bandes. Für heute sei dem für seine sogenannten SCHWEIGESEMINARE an der Universität Köln bekannten "Anti-Professor" und zutiefst melancholisch-lebensfrohen Alt-68er herzlich gratuliert - die Urkunde konnte sogar persönlich überreicht werden, da er zum Gespräch mit Henning Brandis in dessen Ausstellung in der Villa Oppenheim vor wenigen Tagen wieder einmal nach Berlin geladen war.

 


LANGER LEBENSLAUF PETER RECH

 

Geb. am 21.5.1943 in Werdohl, Landkreis Lüdenscheid
1949
Einschulung in die Stiftsschule in Essen-Rellinghausen; während der Grundschulzeit Unterricht an der Essener Nachmittagsschule für Kunsterziehung, Ausstellungen im Amerika-Haus Essen und Veroffentlichungen in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung
1954 - 1958
Helmholtz-Gymnasium in Essen
1958 - 1964
Leibniz-Gymnasium in Düsseldorf
1963 - 1964
externe Pantomimenausbildung bei Professor Gunther Titt und Bettina Falckenberg (Folkwangschule Essen)
1964 - 1966
Wehrdienst
1966 - 1969
Studium an der Pädagogischen Hochschule Münster (Kunst: Prof. Hanns Wienhausen)
1966 - 1972
Studien an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in Psychologie: Prof. Dr. Wolfgang Metzger und in Kunstgeschichte: Prof. Dr. Georg Kauffmann
Nebenfachstudium Publizistik im Institut für Publizistik der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (Prof. Dr. Michael Schmolke)
1966 - 1968/69
Kunstlerische Studien im Atelier für künstlerisches und wissenschaftliches Zeichnen der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (Helmut Korhammer)
1969
Erste Staatsprüfung für das Lehramt an Grund- und Hauptschule an der Pädagogischen Hochschule Münster
1969
Missio canonica (Erteilung der Lehrbefähigung für katholischen Religionsunterricht)
1969 - 1970
Referendariat für das Lehramt an Grund- und Hauptschule in Münster
1970
Zweite Staatsprüfung für das Lehramt an Grund- und Hauptschule (Fächer: Kunst und Deutsch und katholische Theologie)
1970 - 1974
kontinuierlicher Aufenthalt als Externer in der Klasse Prof. Joseph Beuys, Mitarbeit in der free international university mit Werner Emil Schult
1971
Dozent für Kunsttherapie an der Anna-Zillken-Schule, Höhere Fachschule für Sozialarbeit, Dortmund
1971-1972
Wissenschaftlicher Mitarbeiter für pädagogische Psychologie am Neuen Deutschen Institut für wissenschaftliche Pädagogik in Münster (Prof. Dr. Michael Schmolke)
1972
Diplom-Hauptprüfung für Pädagogen an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Fachbereich Erziehungswissenschaft (Thema der Diplomarbeit: "Kunst und Sozialpädagogik"/ Prof. Dr. Ernst Bornemann, Prof. Dr. Line Kosso-lapow)
1971 - 1974
Promotionsstudium an der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe, Abteilung Münster I
20.5.1974
Promotion in Kunstpadagogik (Dissertation: "Das therapeutische Bewußtsein in Kunsttheorie und Kunstpädagogik"/ Prof. Dr. Egon von Rüden)
1972 - 1974
Verwalter der Stelle eines wissenschaftlichen Assistenten an der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe, Abteilung Münster I
1974 - 1979
Wissenschaftlicher Assistent an der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe, Abteilung Münster I
1974 -1975
Lehrauftrag für Kunstpädagogik an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, Abteilung Münster
1975 - 1980
Lehrauftrag für Kunstpädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität, Institut für Kunstgeschichte
1978
Habilitation in den fachwissenschaftlichen Grundlagen der Kunsterziehung (Psychoanalyse und Soziologie) an der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe, Abteilung Münster I (Prof. Wilhelm Peters)
1979
Ernennung zum Dozenten an der Pädagogischen Hochschule WestfalenLippe, Abteilung Münster I
11.9.1979
Ernennung zum Ordentlichen Professor an der Universität zu Köln, Bestellung als Direktor des Seminars für bildende Kunst
1981 - 1984
Mitarbeit und Ausbildung im Verein für Kunsttherapie und Stadtteilarbeit gem. e.V. in Köln
1984-1994
Mitbegründung und Vorstandsarbeit in der Deutschen Gesellschaft für künstlerische Therapieformen und Therapien mit kreativen Medien; ab 1984 Aufbau der Kölner Schule für Kunsttherapie gem. e.V.; 1988 offizielle Ernennung zum Leiter der Kölner Schule für Kunsttherapie gem. e.V. durch den Verein Kölner Schule für Kunsttherapie e.V.; Teilnahme an psychotherapeutischen Ausbildungen, u.a. bei Professor Samy Molcho, Dr. Jorgos Canacakis-Canas und Dr. med. Jean-Paul Gonseth im Fritz-Perls-Institut, Hückeswagen, und in der Deutschen Sporthochschule (Tanztherapie, Leitung Prof. Dr. Dr. Karl Hörmann) und beim European Consortium for Arts Therapies Education (u.a. bei Russo Giuseppa Carmela und Vincenco Bellia, Tanztherapie); Zusammenarbeit mit Dr. med. Bernd Kamps und Patricia Bourcillier in der kunsttherapeutischen Behandlung magersüchtiger Patienten; Veröffentlichung mehrerer kunsttherapeutischer Bücher, Aufsätze und Fallgeschichten; Gründung und Herausgabe der Zeitschrift "Kunst & Therapie" (Claus Richter Verlag Köln, bisher über 30 Ausgaben); Gründung und Herausgabe der Buchreihe "Beiträge zur Kunsttherapie" (Claus Richter Verlag, bisher acht Bände); wissenschaftliches Beiratsmitglied bei der Zeitschrift Musik-, Tanz- und Kunsttherapie (Thieme-Verlag) bis Ende 2001
1988
Bestätigung als Lehrtherapeut für Kunsttherapie durch die Deutsche Gesellschaft für künstlerische Therapieformen und Therapien mit kreativen Medien
1994
Kunsttherapeutisch/kunstpsychotherapeutische Graduierung durch die Deutsche Gesellschaft für künstlerische Therapieformen und Therapien mit kreativen Medien
1995
Erteilung der eingeschränkten Heilerlaubnis für Psychotherapie durch das Gesundheitsamt Köln
Seit Sommersemester 1996 ununterbrochen Lehrauftrag für klientenzentrierte Kunsttherapie an der Katholischen Fachhochschule Freiburg
1997-2000
Erster Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für künstlerische Therapieformen
1999/2000
Lehrauftrag für Kunsttherapie an der Hochschule für Bildende Künste Dresden
ab 1999
Fakultätsbeauftragter für den Austausch Warschau - Köln (Polnische Akademie der Wissenschaften Warschau, Sozialwissenschaftliche Fakultät der Universität Warschau, Erziehungswissenschaftliche Fakultät der Universität zu Köln)

21.5.2008
EMERITIERUNG VON PETER RECH
" S O U F F R I R _ L E _ P R O F E S S E U R "

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ORIGINAL-EINLADUNGSKARTE ZUR EMERITIERUNG VON PETER RECH AM 21.5.08: SOUFFRIR LE PROFESSEUR 21.5.08
21.5.08 SOUFFRIR LE PROFESSEUR.pdf
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NACHTRAG VOM 21.5.2011: "UNGEHALTENE" REDE ZUM GEBURTSTAG

 

einem mensch wie peter zum geburtstag zu gratulieren, hat zugleich etwas absurdes und konsequentes: er ist nicht gerade der typ zum altwerden im sinne von senil oder naseweiss, eher das gegenteil ist der fall: im kontrast zu seinem zerfurchten gesicht steht diese furchtlose seele, die –wie mir scheint– immer jünger wird, immer offener für das selber-kindsein und selber nicht "weiterwissen" außer den nächsten direkten schritt, der so nahe liegt, daß er sich aus dem offensichtlichen nichts aufdrängt. wenn einer OFFEN ist, dann dieser ehemalige "anti-professor". offen für ALLES: das weltganze in seiner "ungeheuren" tatsächlichkeit – und das "banale" menschsein im allerkonkretesten. er wäre prädestiniert dafür gewesen, als sektenführer in gewissen kreisen anerkennung zu finden (und die kunsttherapie wirkt manchmal ja wie eine sekte!), so sehr lieben ihn viele FREUNDE für seine geduld, seine totale aufrichtigkeit im spontanen umgang mit den problemen des gegenübers, seine besondere art von quasi "unschuldiger" traurigkeit, dieses unbefangene mitfühlen (trotz all des enzyklopädischen wissens in seinem blanken schädel) und dabei nichts "besser" wissen sondern nur ohr sein, ganz ohr und ganz herz – das ist peter! aber er wäre wahrhaftig nicht dazu geeignet gewesen, selbst eine sekte zu gründen, denn er ist eben KEIN guru sondern ein lebenslänglicher mitstudent, der jeden tag neugierig auf das ist, was nur dieser eine tag bringen kann. und das an jedem einzelnen tag immer wieder aufs neue... wie soll man so jemandem gratulieren, als sei der geburtstag der einzige tag mit geburtsfühlung! man kann ihm nur wünschen, daß diese tuchfühlung zum urgrund noch weitere kostbare jahre des ECHTEN LEBENS AUS LIEBE webt und ihn einhüllt in das unendliche kleid des vorhandenseins. auch peter wird irgendwann abdanken müssen, aber bis dahin feiern wir noch das geborensein, als wäre der horizont eine illusion und die wegstrecke des lebens ein leerer fluß – ja, wir baden in unserer anwesenheit und genießen die sonne, die auch nicht mehr darüber sagen kann, woraus ihre strahlen gemacht sind außer daß sie scheint, WEIL sie die sonne im eigentlichen IST, so wie wir LIEBEN, weil wir LEBENDIG sind! in diesem sinne, lieber herr rech, haben sie weiterhin recht und ein anrecht darauf, ihren rachen ganz frei von jeder rache zu öffnen und das flüssige gold der geburt des dialogischen geistes aus der geburt eines leuchtenden sprachfeldes zu trinken und wieder auszuspucken, um das feld zu bewässern. diese geburt des individuellen geistes aus der geburt der befreiten sprache genügt dir nicht: du willst, daß wir den geist TEILEN, indem wir uns mitteilen. und darum hebt eure gläser an, leute, und trinkt auf euch selbst! heute ist unser aller geburtstag wie gestern und morgen und übermorgen! peter selbst darf also problemlos mit anstoßen, alles andere wäre falsche bescheidenheit :-)