2 Nahbeller beteiligten sich an der Textsammlung 661-670: René Oberholzer & Tom de Toys
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Stimmen gegen den Krieg ist ein Anti-Kriegs-Manifest, das sich gegen Kriegsrhetorik, Kriegspropaganda und Kriegslogik richtet. Anlass und Hauptgegenstand der Beschäftigung mit dem Thema ist der Angriff Russlands auf die Ukraine, das Anliegen geht jedoch darüber hinaus. Erschrecken und Empörung über Kriege haben ein relativ kurzes Leben. Schnell wird aus dem Entsetzen über sie Gewöhnung und ein nicht mehr beunruhigtes Weiterleben mit ihnen und ihren Folgen. Während es Jahrzehnte dauert, bis Kriegswunden geschlossen oder Kriege überhaupt beendet werden können, sind nur wenige Wochen nötig, um neue Kriegswunden zu schlagen, die sich überall in der Welt auswirken. Kriege werden nicht nur auf Schlachtfeldern, sondern ebenso mit Begründungen und Rechtfertigungen davor und danach ausgetragen, sie sind auch nach ihrer Beendigung nicht vorbei, sondern durch weitere Aufrüstungen nur eine Frage der Zeit. Dieser Umgang mit Kriegen darf nicht den Verantwortlichen für Kriege und für Aufrüstung überlassen bleiben. Stimmen gegen den Krieg soll zu einer langlebigen großen gemeinsamen vielstimmigen und vielsprachigen literarischen Deklaration werden, die generell und prinzipiell auf der Seite der Opfer von militärischen Aggressionen steht, sowie zu einem bleibenden Appell für den Frieden. Darüber hinaus soll Stimmen gegen den Krieg zur Unterstützung weiterer Anti-Kriegs-Proteste und anderer Friedensappellen dienen. Insbesondere gilt diese Unterstützung unseren Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine, in Russland und überall in der Welt, die sich unter Gefahr für Leib und Leben für Frieden und Freiheit einsetzen. Das soll auch die Mehrsprachigkeit der Sammlung dokumentieren, die derzeit Beiträge in folgenden weiteren Sprachen enthält: Chinesisch, Englisch, Italienisch, Spanisch, Ukrainisch, Russisch sowie Zitate in zahlreichen sonstigen Sprachen.
Том де Тойз (Tom de Toys)
28./29.10.1994 + 4.12.1997
Переклад з німецької 2004: Сашка Ушкалова
(Übersetzung aus dem Deutschen für die bilinguale Anthologie "10 EUROpäer" @ netzbibliothek.org 2004: Saschko Uschkalow)
ЕКСТАЗ ЗАМІСТЬ ЕЛІТИ
у мене немає історії
я не знаю історії
я не розкажу вам історію
У НІМЕЧЧИНІ ВСЕ ПО-СТАРОМУ
поряд дивляться ящики
поряд читають
поряд пишуть
планують і дискутують
А НІЧ ТАКА ДОВГА
поряд вбивають
поряд грають на фліпері
поряд кидаються на берег
думають жруть і сваряться
поряд усе це поряд
поряд поряд
ІСТОРІЇ ЗАДОВБАЛИ ВКІНЕЦЬ
поряд лунає музика
поряд тече тепло
вода й собака
по вулиці
електричка під землею
літак понад хмарами
воду в рот
разом от
один для цього й задля
задля й для цього
і задля і
біжи біжи біжи
і будьмо і ще раз по чарці вмажем
кожна поезія – по-своєму лажа
У НІМЕЧЧИНІ РОЗМОВЛЯЮТЬ
і заважають сусідам
кривавою мовчанкою
так це ми робимо залюбки
це робимо ми робимо
ми залюбки ми заважаємо
ми говоримо ми мовчимо
ми сусідам ми
німеччина ми залюбки
так залюбки так робимо і
і що ми робимо
доки не вб’ємо себе
і ще сильніше вб’ємо
і ще сильніше
і ще
ще і ще
і будьмо і ще раз по чарці вмажем
і поряд
мчи галопом
поряд це поряд це
поряд поряд
У НІМЕЧЧИНІ ВСЕ ПО-СТАРОМУ
крута порожнеча
круте яйце
висиділи наплювали
сповили заколихали
ой-йо-йой
оце вітру яйце
ой-йо-йой
поети тримають німеччину
на долонях
а німеччина вішає
нас на стіну
хто знайде тут раціо
хто почує якщо мовчимо
хто випікає хліб для туполобих
заткай мені пельку
бо помру від передозу балачок
та заткай мені пельку
так ти ну спробуй
заткай мені пельку
не лінуйся
У НІМЕЧЧИНІ ВСЕ ПО-СТАРОМУ
поет добалакається до смерті
можеш не залишати німеччини
хочеш не люби
хочеш не ненавидь
можеш не залишати
не заробляти на шматок хліба
своїми мистецькими втечами
можеш всього цього не терпіти
можеш не ризикувати
не плекати ілюзій
У НІМЕЧЧИНІ ВСЕ ПО-СТАРОМУ
І МИ ПИШЕМО СЛОВО НУДЬГА
ВЕЛИКИМИ ЛІТЕРАМИ
2019: Das G&GN-Institut nimmt Abschied vom 9.Nahbellpreisträger ~ NACHRUF auf Peter Rech 21.5.1943 - 5.12.2019
2020: Das G&GN-Institut bedauert das Ende des Portals FIXPOETRY ~ NACHRUF auf das Engagement von Julietta Fix
2022: Erstmals wird der Nahbell-NEBENPREIS "für den unerwarteten Essay" vergeben - Hintergrund zur EINFÜHRUNG siehe 2021
2023: Das G&GN-Institut kuratiert die Düsseldorfer Lesung "POESIEPANDEMIE: LYRIK LEBT WEITER!" -
LIVE & CLOSE am 12.
Mai
"Ich bin der reichste Mann der Welt! // Meine silbernen Yachten / schwimmen auf allen Meeren. // Goldne Villen glitzern durch meine Wälder in Japan, / in himmelhohen Alpenseeen spiegeln sich meine Schlösser, / auf tausend Inseln hängen meine purpurnen Gärten. // Ich beachte sie kaum. // An ihren aus Bronze gewundenen Schlangengittern / geh ich vorbei, / über meine Diamantgruben / lass ich die Lämmer grasen. // Die Sonne scheint, / ein Vogel singt, / ich bücke mich / und pflücke eine kleine Wiesenblume. // Und plötzlich weiss ich: ich bin der ärmste Bettler! // Ein Nichts ist meine ganze Herrlichkeit / vor diesem Thautropfen, / der in der Sonne funkelt." Arno Holz (1863-1929)
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